
Zunächst einmal wünsche ich euch allen ein gutes Weihnachtsfest, das genau so gut für euch ist, wie ihr es haben mögt. Gleiches gilt für alle meine jüdischen Freund*innen und Leser*innen, denen ich ein happy Chanukka wünsche. Chag urim sameach. Und für alle anderen: tolle Rauhnächte oder was es sonst so alles gibt.
Mir selbst war selten so unweihnachtlich zumute wie in diesem Jahr: Too much workload bereits in der Vorweihnachtszeit. Und das ging dann direkt in einen unweihnachtlichen Heiligabend über. Selbst auf mein geliebtes Ritual, um 0.00 Uhr Silent Night von Sinéad O’Connor zu hören, habe ich verzichtet. Stattdessen saß ich ab 20.00 Uhr wieder an Rechner und arbeitete.
Wie immer am Jahresende bei mir: totale Erschöpfung. Gepaart mit der naiven Zuversicht, dass das nächste Jahr besser werden wird. Wird es natürlich nicht, aber den Luxus der Naivität gönne ich mir zur Weihnachtszeit. Statt festlicher Deko und Tannenbaum gibt es bei mir Hoffnungen. Die glitzern auch ganz schön. Realistisch wird aber natürlich nix besser werden. Oder nur wenig. Und langsam. Ich werde weiter zu viel rauchen, keinen Sport machen, scheiße im Zeitplanen sein und viel zu viele To-do-Listen niemals abarbeiten.
Aber ich glaube an den Zauber der Zeit zwischen den Jahren. Da steht alles still und trotz Arbeit habe ich das Gefühl, etwas mehr Ruhe zu haben und Pläne schmieden zu können. Pläne, die ich niemals umsetzen werde, klar, aber das ist mir in der Zeit zwischen den Jahren ganz egal.
Und wenn ich so auf dieses Jahr zurückblicke, bin ich eigentlich überrascht, was ich alles wuppen kann, obwohl ich … nun ja … bin wie ich bin. Ich habe ein weiteres Ghostwriting so gut wie abgeschlossen und es ist vielleicht das Beste und Umfangreichste, was ich jemals für wen anderes geschrieben habe. Wird es ab dem Herbst im Handel geben. Dazu ein paar Alltags-Schreibaufträge, die mir ein schönes Feedback einbrachten und Kunden, die happy sind – was will man mehr.
Ab August arbeitete ich dann nach sechs Jahren reiner Freiberuflichkeit wieder auf einer Halbtagsstelle in einer Agentur. Etwas, das ich eigentlich nie wieder machen wollte. Das Trauma der letzten Agentur, in der ich arbeitete, saß einfach zu tief. Aber dann tauchte auch einmal diese Anfrage auf und ich schaute mich dort um und auf einmal hatte ich wieder einen Job. Und das war vielleicht die beste Entscheidung der letzten Jahre. Job, Arbeitgeber und Team sind der absolute Hammer. Richtig, richtig geile Scheiße!
Ich habe hier noch ein paar Themen auf meiner Liste, über die ich gerne schreiben würde: die Springer-Presse, Elon Musk, Klimakleber, der Ukraine-Krieg, Moralisten auf Twitter, die Inflation, Reichtum, die Psychoanalyse, Anthroposophen und Anthroposophie-Gegner, Spiritualität, Arschlöcher im Allgemeinen, die besten Serien des Jahres, Corona-Verharmloser, meine Lieblingssongs, ADHS bei Erwachsenen, die Frage, warum ich immer so viel esse und warum das in der Regel aber ungesunde Scheiße ist, die Darts-WM und was ich mir zum Geburtstag wünschen könnte, wenn ich so etwas wie Wünsche hätte.
Aber all das lest ihr vielleicht beim nächsten Mal.
Kommt gut durch diese anspruchsvolle Zeit. Das ist nicht immer leicht.
1.000 Segen für euch.